Die
Künstler
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Schriftsteller und Dramaturg, bereist die Region zwischen Minsk und Balkan seit Jahren und ist in regem Kontakt mit Menschen vor Ort. Für dieses Projekt greift er auf Erinnerungen zurück und bereichert das schon Bestehende mit Geschichten, die er auf weiteren geplanten Reisen nach Rumänien, Istanbul und Sarajevo sammeln wird.
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Gwendolyn Masin, Violinistin, Musikwissenschaftlerin und Produzentin begibt sich für dieses Projekt in die musikalischen Schatzkammern ihrer eigenen Herkunft. Sie verbindet Vergangenheit mit Gegenwart und baut Brücken zwischen Kulturen und Genres.
Die Geigerin aus einer Musikerfamilie mit Wurzeln in Zentraleuropa ist in Irland aufgewachsen und lebt seit 20 Jahren in der Schweiz. Für THE JOURNEY arbeitet sie mit Musikerinnen, Arrangeuren, Komponistinnen und Feldforschern aus mehreren Ländern zusammen, und gibt neue Werke in Auftrag. Das Resultat, ein Schmelztiegel aus Folkmusik, Klassik und Improvisation. -
Jiska Lambrecht (Violine)
Karolina Miskowiec (Violine) / Manon Leutwyler (Violine)
Martin Moriarty (Viola)
Sandro Meszaros (Cello) / Maura Rickenbach (Cello)
Lars Schaper (Bass)Das ORIGIN Ensemble besteht aus langjährigen künstlerischen Partnerschaften, zu denen auch Schüler:innen von Gwendolyn Masin oder ihren Eltern gehören. Die Gruppe fokussiert sich auf das Finden eines gemeinsamen Klangs, einzigartig für Gwendolyn Masins Ausdruck: ähnlich dem Klang einer menschlichen Stimme, bezeichnend wie die Originalität einer Persönlichkeit, mit viel zentraleuropäischem Einfluss und Gefühl für die typischen perkussiven, synkopierten Rhythmen, die charakteristisch für zentraleuropäische Musik ist. Bei der Zusammensetzung des ORIGIN Ensembles war auch ein wichtiges Ziel, junge Masterstudierende oder solche, die gerade ihr Studium abgeschlossen haben, einzubeziehen um ihnen eine Ausdrucksplattform anzubieten.
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Der 1977 geborene Zimbalvirtuose stammt aus einer Musikerfamilie, sein Vater ist ebenfalls Zimbalspieler. Nach Abschluss seines Studiums an der Franz-Liszt-Musikuniversität Budapest beschäftigt er sich neben klassischer Musik immer intensiver mit den verschiedensten Stilrichtungen des Jazz. Sein lebendiges, improvisatorisches Zimbalspiel gilt weltweit als etwas Besonderes im zeitgenössischen Musikleben. Neben seinem eigenen Ensemble „Lukács Miklós Trio“ ist er Mitglied mehrerer Formationen und ständiger Teilnehmer bedeutender Produktionen. Außerdem spielt er mit Béla Szakcsi Lakatos, Mihály Dresch oder Mihály Borbély auch im Duo. Er gab bereits mit so weltberühmten Jazzmusikern Konzerte wie Uri Caine, Steve Colman, Archie Shepp, Chico Freeman, Gerard Presencer, Herbie Mann, Tony Lakatos, Roby Lakatos oder Chris Potter.
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Susi wuchs in der Nähe von London auf und absolvierte ihre Ausbildung zur klassischen Klarinettistin an der Royal Academy of Music. Im Jahr 2000 reiste sie nach Ungarn, wo sie zum ersten Mal Klezmer-Musik hörte. Ein Jahr später gründete sie die Band She’Koyokh und begann damit ihre Karriere als Klezmer- und Balkanmusikerin. Susi trat seitdem in Konzertsälen und Festivals in ganz Europa und Australien auf und spielte bei zahlreichen jüdischen Hochzeiten. Sie studierte Klarinette, Akkordeon und Gaida (Dudelsack) an der Plovdiv Academy of Music in Bulgarien und in Istanbul bei dem grossen Klarinettisten Selim Sesler. Die Clarinet & Saxophone Society of Great Britain krönte Susi Evans kürzlich zur «Queen of Klezmer Clarinet».
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Geboren in Budapest und aufgewachsen in Deutschland, stammt aus einer ungarischen Musikerfamilie und begann im Alter von 6 Jahren ihre Ausbildung zur klassischen Pianistin. Ihre Liebe zum Akkordeon entdeckte sie, als sie sich auf der Suche nach ihren eigenen musikalischen Wurzeln intensiv mit osteuropäischer Folklore und Klezmer-Musik auseinandersetzte. Als musikalische Kosmopolitin fühlt sie sich in vielen Stilistiken heimisch und interessiert sich für die Verbindung von traditioneller Musik mit freier Improvisation. Szilvia lebt in Hannover, engagiert sich in verschiedenen Ensembles und Projekten in ganz Europa und ist eine der wenigen Akkordeonistinnen für traditionelle jiddische Musik in Deutschland.
Lukas Bärfuss
Gwendolyn Masin
Miklós Lukács
Manon Leutwyler
Susi Evans
Szilvia Csaranko
Jiska Lambrecht
Karolina Miskowiec
Martin Moriarty
Sandro Meszaros
Lars Schaper
«An vielen Grenzen wurde er ausgeraubt, die Zöllner haben ihn seiner Papiere und seines Gepäcks entledigt, aber sie begriffen nicht, dass er eine andere Konterbande betreibt, ein Schmuggler der Legenden ist, der Gerüchte, der Mythen, der Elegien und der Hymnen. Jetzt ist er zurück, im Gepäck die Erzählungen und die Melodien, die alt sind und nicht veralten, die Neuigkeiten, wie sie nur die Poesie und Musik verbreiten. Schenkt ihm etwas Zeit, steckt ihm etwas Geld zu, öffnet die Ohren und die Herzen und reist mit ihm!»
Lukas Bärfuss
«In Bessarabien und Bukowina, in einem kleinen Dorf, in dem Roma und Juden seit Jahrhunderten zusammenlebten. Während den Sommermonaten hörten die Roma, wie aus den geöffneten Fenstern Melodien drangen, die von jüdischen Kantoren zum Schabbat gesungen wurden. Während der Shoa verschleppten die Nazis aus diesem Dorf 1500 Juden nach Auschwitz. Nur die Roma konnten sich retten. Fünfundvierzig Jahre später reiste eine ungarische Gruppe von Musikern in das Dorf und stiess auf eine Band, die diese Lieder spielte. Der Primus, der erste Geiger, erzählte ihnen, dass diese Melodien, die nach Musik der Roma klingen, nicht von ihnen stammten, sondern dass sie spielten, was sie von den jüdischen Menschen gehört hatten, um deren Musik am Leben zu erhalten. Das ist für mich eine typische Geschichte der Region.»
Gwendolyn Masin